MIKROKNÜLL

Aluminium | 3,3 x 2,8 x 2,6 Meter | © 2024

2. Platz | Kunst am Bau | TU Chemnitz | Neubau Elektronenmikroskopisches Zentrum



Dreiecksformationen fügen sich zu einem zerklüfteten und gefalteten Rechteck zusammen, welches in seiner Grundform an ein zerknautschtes Blatt Papier erinnert. Zwei kreisförmige Bohrungen am Rand der Aluminiumskulptur deuten auf die vergrößerte Darstellung eines gelochten DIN A4 Blattes und rufen das Bild einer im Bildungsbetrieb laissez-faire auf Papier gebrachten und wieder verworfenen und zerknüllten Aufzeichnung hervor.

Die auf den ersten Blick chaotischen Faltungen gibt zugleich die Faltstruktur einer Miura-Faltung wieder, bei der, benannt nach ihrem Erfinder, dem japanischen Astrophysiker Koryo Miura, das Faltmuster aus einer Kachelung von Parallelogrammen zusammengesetzt ist und deren „Zickzackmuster“ die Zusammenfaltung in nur eine Richtung erlaubt. Die zahlreichen Abwinklungen erinnern an stark vergrößerte kristalline Oberflächenstrukturen von Metallen und deren in bestimmten Winkeln angeordneten Atomaren Strukturen, wie sie bei starker Vergrößerung erkennbar werden. Die Aufstrebende Form der Skulptur und die sich nach oben vergrößernde Rasterung geben Hinweise über Verhältnismäßigkeiten zwischen großen und kleinen Dimensionen, wie sie in der Elektronenmikroskopie einen Rolle spielen. |


Triangular formations come together to form a jagged and folded rectangle, the basic shape of which is reminiscent of a crumpled sheet of paper. Two circular holes at the edge of the aluminum sculpture point to the enlarged representation of a perforated A4 sheet of paper and evoke the image of an educationally laissez-faire record that has been put on paper and then discarded and crumpled up again.


The folds, which at first glance appear chaotic, also reflect the folding structure of a Miura fold, named after its inventor, the Japanese astrophysicist Koryo Miura, in which the folding pattern is composed of a tiling of parallelograms and whose “zigzag pattern” allows folding in only one direction. The numerous angles are reminiscent of highly magnified crystalline surface structures of metals and their atomic structures arranged at certain angles, as they become recognizable under high magnification. The sculpture's ascending form and the upwardly enlarging rasterization provide indications of the relationships between large and small dimensions that play a role in electron microscopy.

© Matthias Lehmann 2005-2025 | VG Bild-Kunst | imprint | newsletter